Am Sonntag, 15.09.2024 feierten 14 Jubelpaare mit Kaplan Michael Kim und der Singgruppe St. Magdalena einen festlichen Dankgottesdienst in unserer Pfarrkirche. (Weitere Bilder unter Fotos)
Bei einem Festgottesdienst am 8. September, Fest Mariä Geburt weihte Mag. Mario Brandstätter die neue Madonna "Die Wegbegleiterin", die von einem Südtiroler Holzschnitzmeister gefertigt wurde. Ein DANKE von unserem Vikar für 20 Jahre priesterlichen Dienst, davon 10 Jahre in unserer Pfarre St. Magdalena. Auch die neu gestaltete Kerzengrotte, durch die eine rote Herzschlaglinie symbolisch führt, wurde gesegnet.
Bei strahlendem Sonnenschein durfte die Pfarre St. Magdalena ihre Erhebung zur Pfarre vor 130 Jahren durch Fürstbischof Johannes Baptist Zwerger feiern. Eine Kopie der Ernennungsurkunde am Seitenaltar bezeugte diesen historischen Moment eindrucksvoll.
„Wir sind jung!“, lautet das Motto, das die Pfarre St. Magdalena bei Hartberg zu ihrem 130-
jährigem Bestandsjubiläum gewählt hat.
Dieses Motto lässt viele Assoziationen zu: Jung an Durchschnittsalter der in der Pfarre
lebenden Menschen, jung in der Geisteshaltung, jung als Synonym für beweglich, agil,
kreativ und zukunftsdenkend
– aber eben auch jung an Bestandsjahren der juristischen Person „Pfarre“.
Dass „jung“ als Zeitspanne auch hier relativ zu sehen ist, zeigt schon die Anzahl von 130
Jahren, die Ihre Pfarre nunmehr besteht. Das sind nahezu zwei Menschenalter – so gesehen
also wieder nicht jung. Im Vergleich mit anderen Pfarren in der Steiermark, die 1000 und
mehr Jahre alt sind, ist St. Magdalena jedoch recht jung. Im Vergleich zur letzten bislang in
der Steiermark gegründeten Pfarre – die 1991 errichtete Pfarre Graz-St. Elisabeth in Webling
ist gerade einmal 22 Jahre alt – besitzt St. Magdalena sehr wohl wieder ein respektables,
ehrwürdiges Alter.
Ohne Ihrem Feiern des Jungseins widersprechen zu wollen, darf ich einen Blick in die
Geschichte machen und dazu legen, dass Sie sich in St. Magdalena schon auf eine lange
Reihe von Christinnen und Christen vor Ihnen berufen dürfen. Darauf weist der Name St.
Magdalena hin, der wohl auf eine Kapelle zurückgeht, die im 16. Jahrhundert durch die
Herrschaft Neudau für eine Gutswirtschaft, einen so genannten Maierhof, hier angelegt
wurde. Die Grundherren waren nämlich damals für die seelsorgliche Betreuung ihrer
Untertanen verantwortlich, also auch für die Errichtung von Kapellen und Kirchen. Beim
Besitzwechsel von 1571 ist dann eine Maria Magdalena-Kirche als Filialkirche von Wörth
genannt.
Kaiser Josef II., der drastisch in die Regulierung der Diözesen und Pfarren eingegriffen hat
und deshalb von uns in der Kirche sehr gemischt betrachtet wird, verdankt St. Magdalena
dann den Aufstieg zur eigenen Seelsorgestation.
Die Errichtung einer eigenen Pfarre erfolgte unter Kaiser Josef II. zwar nicht, jedoch wurde
1787 das Kirchengebäude in seine heutige Größe gebracht.
Und auch der Pfarrhof wurde auf den durch die Kuruzzen zerstörten Teilen des Meierhofs
der Herrschaft Neudau neu errichtet.
Nach dem weiteren Aufstieg St. Magdalenas zur Lokalkuratie im Jahr 1852 war es dann unter
meinem Vorgänger, Bischof Johannes Baptist Zwerger, so weit:
Am 4. Oktober 1892 ernennt Bischof Johannes den äußerst verdienstvollen Priester und Kaplan Leopold Jaindl zum ersten Pfarrer von St. Magdalena bei Hartberg und errichtet damit gleichzeitig hier eine eigenständige Pfarre.
Pfarrer Jaindl, der seit 1895 bereits als Kaplan im St. Magdalena gewirkt hatte und 1903 zum
Dechant von Birkfeld berufen wurde, war im wahrsten Sinne des Wortes ein „junger“, sprich
engagiert-aktiver Glaubensmann. Zur seelsorglichen Betreuung und Unterstützung rief er
zahlreiche christliche Vereine ins Leben – für Hausmütter, Hausväter, Jünglinge, eine
Rosenkranz- und eine Herz Jesu-Bruderschaft. Zusätzlich engagierte er sich als
Gründungsmitglied im Raiffeisen-Vorschusskassenverein und im Feuerversicherungsverein,
um auch damit das Leben seiner Mitmenschen verbessern zu helfen.
Wenn ich mir Ihren Vikar Mario Brandstätter so vor Augen führe, denke ich, dass auch er
etwas von einer ähnlichen, priesterlich-jugendlichen Engagiertheit in sich trägt. Sie blitzt
immer auf, wenn er auf das Thema Weihrauch kommt, seine Umgebung und Mitmenschen
einduftet und sie mit dieser Verbindung Mensch-Gott in Berührung bringt. Doch wer ihn
kennt weiß, dass seine Jugendlichkeit grundsätzlich in seinem Umgang mit den Mitmenschen
hervorbricht.
Und wenn ich davon ausgehe, dass davon auch auf Sie als Pfarrgemeinde,
Nachbarinnen und Nachbarn und als Bewohnerinnen und Bewohner von St. Magdalena
etwas abfärbt oder möglicherweise umgekehrt, Sie alle ihren Vikar jugendlich einfärben,
dann ist ihr Feiermotto „Wir sind jung!“ mehr als berechtigt.
„Wir sind jung“ bedeutet dann nämlich, miteinander das Leben in und außerhalb des Kirchengebäudes zu feiern und gleichzeitig die Bedürfnisse und Notwendigkeiten Ihrer Mitmenschen im Heute wahrzunehmen und darauf als Christinnen und Christen zu reagieren.
Für diese jugendliche Grundhaltung darf ich den reichen Segen Gottes für Sie alle und all Ihre
Vorhaben und Pläne erbitten. Möge der Geist Gottes Sie weiterhin gut begleiten. Und:
„Bleiben Sie auch über Ihr 130-Jahr-Jubiläum hinaus als Pfarrgemeinschaft jung“!
Das wünscht von Herzen
Wilhelm Krautwaschl
Diözesanbischof
Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, Graz-Seckau
Grußwort zum 130-jährigen Bestehen der Pfarre St. Magdalena bei Hartberg
Liebe Interessierte aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis!
Liebe Gläubige, die der Fürsprache der Gottesmutter vertrauen!
Mittlerweile ist meine Leidenschaft, guten Düften nachzuspüren, hinlänglich bekannt geworden und wird mit der Bezeichnung „Weihrauchpfarrer“ vermehrt nachgefragt.
Eine weitere Leidenschaft von mir ist die Beschäftigung mit gelebter Kirchengeschichte,
dem Nachspüren von Glaubensgeschichten der Menschen an einem Ort.
Nun steht die Pfarre St. Magdalena bei Hartberg im Jubiläumsjahr ihrer Erhebung zur Pfarre vor 130 Jahren durch Fürstbischof Johann Baptist Zwerger. Ein Jubiläum lädt besonders ein auf Reise zu gehen, um an einem Gnadenort gebührenden Dank für das Gewachsene zu bringen. Zudem können Pilger bei ihrer Rückkehr die Spur der eigenen Geschichte durch das Erlebte besser einordnen.